Von Umzugskartons zum Doppeldeckertraum – mein Weg in die Freiheit
- Flo Eckhoff
- 27. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Aug.
Hey, ich bin Flo. Zweifache Mädchen-Mama, 26 Jahre jung, in meinem bisherigen Leben schon vierzehnmal umgezogen. Ich habe viele Orte gesehen, viele Menschen getroffen, viele Neuanfänge gewagt – und trotzdem nie das Gefühl gehabt, wirklich angekommen zu sein.
Vielleicht kennst du dieses Gefühl. Du sitzt an einem grauen Wintermorgen in deiner Küche, die Kinder spielen neben dir, und in dir wächst dieses leise, drängende Sehnen. Nach Sonne. Nach Meer. Nach einer anderen Mentalität, einer anderen Kultur. Nach mehr Leben.
Seit ich Mama bin, habe ich keinen Urlaub gemacht. Kein spontaner Flug in den Süden, kein Tapetenwechsel, kein „nur ich“. Stattdessen Alltag, Verantwortung, viele Umzüge – immer wieder Kisten packen, immer wieder ankommen müssen, ohne wirklich anzukommen. Ich bin dankbar für vieles, was mein Leben mir schenkt – aber tief in mir war da diese Leere. Eine Leere, die nur eines gefüllt hätte: Abenteuer.
Der letzte Umzug im Januar 2025 hat dieses Gefühl nur noch verstärkt. Ich war gerade erst im neuen Haus angekommen, die ersten Probleme tauchten auf, und in meinem Kopf war da plötzlich dieser klare Gedanke: Es ist Zeit. Zeit, die Zelte abzubrechen. Zeit, mutig zu sein. Zeit, mir zu erlauben, ein anderes Leben zu erschaffen.
Meine beiden Töchter sind wie ich. Sie lieben die Sonne, das Licht, das Leben draußen. Sie fühlen sich in den tristen, dunklen Monaten in Deutschland genauso fehl am Platz wie ich. Warum also hier bleiben? Für wen? Für was?
Mein engster Familienkreis ist klein. Ich habe fünf Geschwister, zu denen ich keinen Kontakt habe. Zu meinem Vater herrscht seit 2023 Funkstille, und meine Mutter habe ich zuletzt 2013 auf der Intensivstation gesehen. Die einzige Person, die mir in diesem Kreis geblieben ist, ist meine Oma – 85 Jahre alt, die Frau, die mich großgezogen hat, die wichtigste Person in meinem Leben.
Also begann ich zu recherchieren. Ich las Bücher, hörte Podcasts, vernetzte mich mit Menschen, die bereits unterwegs sind. Und dann stieß ich auf Micha, einen Mann aus Münster, der einen Doppeldeckerbus zu einem Café umgebaut hat und damit durch Europa reist. Ich trinke keinen Kaffee, aber diese Idee ließ mich nicht mehr los.
Ich suchte auf YouTube, Pinterest, Instagram – im deutschen und englischen Sprachraum. Ich bin wissbegierig, und wenn ich etwas wissen will, dann will ich es richtig wissen. Also schrieb ich Micha eine E-Mail. Ich erzählte ihm von meiner Idee, meinem Traum, meiner Sehnsucht. Seine Antwort war kurz, aber sie traf mich mitten ins Herz: „Glaub mir, alles ist machbar.“
Dieser Satz war der Auslöser für meinen Mutausbruch. Ich begann, Händler zu kontaktieren, Zeitungen zu informieren, Pläne zu schmieden. Nächte voller Notizen, To-do-Listen und Recherchen. Und dann, am 25. August, kam die erste Zusage. Die Redaktion des Wochenblatts Buxtehude möchte meine Geschichte erzählen. Weitere Artikel sind geplant. Es fühlt sich an, als würde sich plötzlich ein ganz neuer Weg vor mir öffnen.
Mein Ziel ist klar: ein Doppeldeckerbus, ausgebaut zu einem rollenden Zuhause, in dem wir leben, arbeiten und reisen können. Ab Juli 2027 wird dieser Bus unser Lebensmittelpunkt sein. Ein Zuhause auf Rädern, ein Ort für Begegnungen, ein Raum für Freiheit.
Und hier kommt etwas, das mir besonders wichtig ist: Der Bus wird groß. Zwölf Meter Länge, zweieinhalb Meter Breite, acht Sitz- und Schlafplätze. So bleibt am Anfang genug Raum, um Freunde, Familie oder auch Menschen, die uns beim Ausbau unterstützt haben, mitzunehmen. Ich möchte, dass helfende Hände die Möglichkeit haben, dieses Abenteuer nicht nur aus der Ferne zu verfolgen, sondern es mit uns live zu erleben – die Sonnenaufgänge, die Abende am Strand, das Gefühl, unterwegs zu sein.
Ich will, dass meine Kinder die Welt nicht aus Büchern lernen, sondern aus Begegnungen, aus Erfahrungen, aus echtem Leben. Geschichte erleben wir beim Erkunden alter Städte und Ruinen. Geografie verstehen wir, wenn wir Ländergrenzen überqueren, Berge erklimmen oder an Stränden entlanglaufen. Sprachen lernen wir im Gespräch mit den Menschen, die uns begegnen. Biologie und Naturkunde entdecken wir, wenn wir Pflanzen, Tiere und Landschaften beobachten. Kunst und Musik spüren wir, wenn wir Feste feiern, Traditionen erleben und andere Kulturen kennenlernen.
Ich finanziere dieses Projekt aus meiner Selbstständigkeit heraus. Ich begleite Frauen in Schwangerschaft, Geburt, Mutterschaft und in ihrer persönlichen Entwicklung. Ich öffne Räume für Heilung, halte Gatherings, gebe Human-Design-Readings und bin als angehende Gesundheitsberaterin tätig. Diese Arbeit ist mein Fundament, meine Leidenschaft und der Motor, der dieses Abenteuer möglich macht.
Ich möchte aber noch mehr mit euch teilen: E-Books schreiben, Podcasts aufnehmen, unsere Reise dokumentieren – vielleicht sogar in einer Doku oder im Fernsehen. Aber eins ist mir als Mutter nicht verhandelbar: Die Privatsphäre meiner Kinder. Ja, sie sind ein Hauptbestandteil meines Lebens, aber ihre Gesichter gehören nicht ins Internet. Das ist meine klare Grenze, um sie zu schützen, so gut ich kann.
Für alle, die uns lieber in Deutschland oder Europa erleben möchten, plane ich außerdem kleine Touren. So können Menschen, die nicht weit reisen können oder wollen, uns trotzdem kennenlernen, den Bus erleben, unsere Geschichte hören und ein Stück dieser Reise mitfühlen.
Vielleicht liest du diese Zeilen und spürst etwas. Vielleicht siehst du uns schon, wie wir irgendwo am Meer stehen, die Kinder barfuß im Sand, das Abendlicht weich auf der Haut, während wir gemeinsam grillen, lachen, Geschichten erzählen. Vielleicht merkst du, dass dich dieser Traum genauso bewegt wie mich.
Wenn ja, dann begleite uns. Folge mir auf Instagram, teile meine Geschichte, erzähle anderen von diesem Projekt. Und wenn du kannst, unterstütze uns – mit deiner Erfahrung, deiner Zeit, deinem Wissen oder auch finanziell. Jede Form der Unterstützung bringt uns nicht nur unserem Ziel näher, sondern macht dieses Abenteuer zu etwas, das wir gemeinsam erschaffen.
Denn am Ende geht es genau darum: ein Leben zu gestalten, das frei, lebendig und verbunden ist – und das andere inspiriert, auch an ihre eigenen Träume zu glauben.





