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Wenn andere über dich reden – und du einfach weiter deinen Weg gehst

  • Flo Eckhoff
  • 19. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Es ist erstaunlich, wie viele Menschen plötzlich eine Meinung haben,

sobald man beginnt, seinen eigenen Weg zu gehen.

Vor allem dann, wenn dieser Weg nicht der „normale“ ist.


Seit wir unseren Doppeldeckerbus gekauft haben, um ihn in ein Zuhause auf Rädern zu verwandeln,

erreichen uns täglich Nachrichten – Glückwünsche, liebe Worte, aber auch Zweifel und Kritik.


Und wisst ihr was?


Ich verstehe das. Denn Veränderung triggert – besonders bei denen, die tief in sich spüren, dass sie vielleicht mehr vom Leben wollen, sich aber (noch) nicht trauen.



„Die Kinder tun mir leid. Die brauchen doch ihre Freunde.“


Unsere Kinder haben Freunde – auf der ganzen Welt. Viele von ihnen leben ebenfalls reisend, frei und selbstbestimmt. Sie wissen längst: Freundschaft braucht keine Postleitzahl.


Sie wachsen auf mit echten Begegnungen, mit Sprachen, Tieren, Natur und offenen Herzen. Ich sehe in ihren Augen keine Angst, sondern Vorfreude. Denn sie wissen: Zuhause ist kein Ort – Zuhause ist ein Gefühl.



„Die Kinder brauchen die deutsche Schule.“


Ach ja?

Dann frage ich mich:

Was machen Kinder in anderen Ländern?

Was machten Kinder, bevor es Schulen gab?

Und was machen Kinder, die heute frei und begeistert lernen – außerhalb von Systemen?


Es gibt wundervolle Wege jenseits des Klassenzimmers: Selbstbestimmte Bildung, Unschooling, Weltbildung.


Es gibt sie – Menschen in Deutschland, die selbstbestimmte Bildung leben oder weitergeben.

Wer wirklich interessiert ist, wird sie finden.



„Alles über 12 Meter wird doch gar nicht zugelassen!“


Das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Sonderzulassungen nach § 70 StVZO sind für Sonderfahrzeuge wie unseren Doppeldeckerbus ausdrücklich möglich.


TÜV, DEKRA oder Landesbehörden prüfen jeden Umbau individuell – und erteilen Dauerausnahmegenehmigungen, wenn das Fahrzeug sicher und technisch einwandfrei ist.


Es gibt bereits viele Menschen, die so unterwegs sind – legal, geprüft und frei.



„Die betteln ja um Spenden.“


Wir betteln nicht. Wir träumen. Wir planen. Wir erschaffen. Wir teilen.


Wir haben gearbeitet, gespart, Steuern gezahlt – und nie Urlaub gemacht. Jetzt investieren wir all unsere Zeit, Energie und unser Herz in ein Projekt, das Menschen berührt:

Ein Zuhause, das bleibt. Ein Symbol für Freiheit, Familie, Mut und Gemeinschaft.


Wir eröffnen ein Spendenkonto, weil wir an gemeinsame Kraft glauben. Weil viele kleine Beiträge Großes bewegen können – nicht nur für uns, sondern für all die Tiere, Frauen, Familien und Kinder, denen wir unterwegs helfen werden.


Wir wollen nicht nur nehmen – wir wollen geben.

Und wer das nicht versteht, darf sich gerne informieren, denn Wissen heilt Vorurteile.



„Und was man sich in der Region so erzählt…“


Was ich besonders spannend finde – gerade hier in meiner Region:

Wenn Menschen Geschichten hören und urteilen, ohne die Gegenseite je gefragt zu haben.


Menschen können viel erzählen, wenn der Tag lang ist. Mehr möchte ich dazu bislang nicht sagen.

Denn manchmal ist Schweigen kein Zeichen von Schwäche, sondern von Würde.



Für alle, die lieber nörgeln statt leben


Wenn du jemanden kritisierst, der seinen Traum lebt, frag dich ehrlich:

Was triggert dich daran? Warum beschäftigt dich das Leben anderer mehr als dein eigenes?


Unzufriedenheit entsteht nicht durch das, was andere tun – sondern durch das, was man selbst nicht tut.


Du willst Veränderung?

Dann fang an. Nicht unbedingt mit einem Bus – vielleicht mit einem Gedanken. Mit einem neuen Blick auf dich selbst. Mit der Entscheidung, 1 % mutiger zu sein als gestern.



„Ihr braucht doch einen D-Führerschein!“


Ach wirklich?

Wir planen keine gewerbliche Personenbeförderung.

Wir fahren keinen Linienverkehr, sondern ein Sonder-Kfz Wohnmobil.

Für unser Fahrzeug ist der C-Führerschein (LKW) der Richtige.


Ich frage lieber TÜV, Fahrschulen und Zulassungsstellen –

statt Menschen, die noch nie einen Doppeldeckerbus ausgebaut haben.



„Noch so eine Schnapsidee, die niemals Realität wird …“


Du kannst denken und glauben, was du möchtest. Aber eines steht fest:


In nur sechs Wochen hat noch niemand seinen Busausbau so bekannt gemacht wie wir. Ich habe den Bus erst seit sechs Wochen – und war schon in Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Berlin und Hessen in der Zeitung.


Jeden Tag kommen neue Anfragen dazu.

Sogar ein TV-Sender hat sich gemeldet, um noch dieses Jahr über uns zu berichten.


Ich meine es ernst.

Ich ziehe das durch.

Ich schaffe das.


Und ich werde mit diesem Bus durch Europa reisen. Bald wirst du vielleicht mein Buch lesen oder unsere Dokumentation sehen – beides steht schon auf meiner To-do-Liste.


Und während du das tust, wünsche ich dir von Herzen, dass du selbst den Mut findest, dein eigenes Abenteuer zu leben.


Denn oft halten wir uns nicht zurück, weil wir müssen – sondern weil wir vergessen haben, dass wir können.



„Das ist kein Camping.“


Stimmt. Das hier ist kein Camping. Das ist Leben.


Es geht nicht darum, ein paar Wochen auf dem Campingplatz zu stehen. Es geht darum, die Welt zu bereisen, Abenteuer zu erleben, den eigenen Standort frei zu wählen, und das Leben wieder zu fühlen.


Wir hätten uns auch ein kleines Wohnmobil kaufen können. Aber das wäre nicht unser Weg gewesen.

Ich wähle lieber den aufwändigen, echten, herausfordernden Weg. Denn genau dort wächst man.


Einen Doppeldeckerbus zu finden, auszubauen und TÜV-konform zu machen, erfordert Mut, Disziplin, Eigenverantwortung, Lösungsorientierung – und Herz.


Aber das ist okay. Denn ich glaube: Wer es leicht will, bleibt stehen. Wer wächst, geht weiter.



Für alle, die immer „Beweise“ wollen


Ich werde oft gefragt, ob es wirklich Menschen gibt, die bereits ausgebaute Busse fahren und mit Sonder-Kfz-Zulassung legal unterwegs sind. Die Antwort ist: Ja, die gibt es. Aber bitte versteht – es ist nicht meine Aufgabe, diese Menschen öffentlich zu machen oder ihre Privatsphäre zu verletzen.


Wer wirklich interessiert ist, findet mit ein wenig eigener Recherche schnell die nötigen Informationen.


Freiheit bedeutet nämlich auch, Verantwortung zu übernehmen –

für sich selbst, für andere und für das eigene Wissen.


Ich teile gern meine Erfahrungen und meinen Weg, aber ich respektiere ebenso die Wege anderer.

Und genau darum geht es in diesem Projekt:


um Eigeninitiative, Respekt und den Mut, selbst den nächsten Schritt zu gehen.



Fazit


Wir bauen keinen Bus. Wir bauen ein Leben. Mit Sinn. Tiefe. Freiheit. Verantwortung.


Und wenn das andere irritiert – dann ist das völlig okay.


Denn manchmal ist das, was andere „verrückt“ nennen, einfach nur mutig.


Das hier ist kein Camping. Das ist Leben. Echt, roh, frei, unkonventionell –

und genau so, wie es sich für uns richtig anfühlt.

 
 
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